Zur Eröffnung der Ausstellung „Lars Reiffers – all is vanity“ am Sonntag, den 23. März 2014 um 13.00 Uhr lade ich Sie und Ihre Begleitung herzlich ein!
Wie ein barocker Maler beschwört Reiffers die sinnlichen Qualitäten des Materials, zunächst die der organischen Natur, dann die künstliche industrieller Fertigung: Silbrig schimmernde Aluminiumfolie, scharfkantiges Kunststoffhaar, Angelhaken, fischechte Köder oder der metallische Glanz von Jagdutensilien leuchten auf inmitten der morbide blühenden Pflanzenwelt. Doch ob Seebrasse, Hering, Karpfen, Kapuzinerkresse, Orchidee – unwichtig scheint die Bezeichnung der Gegenstandswelt angesichts der Opulenz der Materie. Verführerisch schimmert selbst der feucht blauschwarze Glanz auf dem Rücken einer Schmeißfliege. Was interessiert ihn, den jungen Maler, an solcherlei Motiven, dass er sie minutiös erfasst, stilllebenartig arrangiert, fotografiert, vergrößert und im Blow-up manipuliert? Dass er alles mit gleicher Aufmerksamkeit studiert und malerisch durchdringt, Schönes, Hässliches, Edles, Gewöhnliches und anstößig Ekliges? “Es ist der Augenblick des Todes, genauer des sich dagegen Aufbäumens, der den Gegenstand zum letzten Mal zu voller Blüte treibt, die Faszination, dass Lebendiges erlischt, der Moment des Umkippens, bevor etwas endgültig zur Struktur wird. – Und dann, immer wieder, die Oberflächenstruktur in ihrer verderblichen Schönheit.
Begrüßung:
Dr. Gabriele Hovestadt
Einführung: Prof. Dr. Manfred
Schneckenburger, Kunsthistoriker und Kunstkritiker, Köln